Seeluft, Salzwiesen und Garnelen – Trip Nordseeküste 2020

Ein kurzer Reisebericht über unseren Sommertrip 2020.In 7 Tagen geht es verschiedene Spots an der deutschen Nordseeküste besuchen.

Das Jahr 2020 stellt für viele Reisende eine besondere Herausforderung dar. Durch Corona ist das Reisen nur sehr eingeschränkt möglich, viele Pläne müssen verschoben oder fallen gelassen werden.

Doch ich hab Glück im Unglück. In den Sommermonaten bin ich für ein Praktikum im Norden Deutschlands und habe nur wenig Zeit für Urlaub. Doch meine Freundin Hannah und ich machen das Beste draus. Eigentlich wollen wir die 7 Tage, die wir zwischen Studium und Arbeit freischaufeln konnten, nutzen um nach Dänemark zu fahren. Da das Reisen ins Ausland aber ein paar Tage vor Aufbruch wieder schwieriger zu werden scheint entscheiden wir kurzentschlossen das schöne Norddeutschland zu erkunden. Wir beide kommen aus Mittel- & Süddeutschland, kennen also den Norden auch eher flüchtig.

Erste Nacht auf Fehmarn

Da ich mein Praktikum beim Explorer-Magazin absolviere entscheiden wir uns dafür die erste Nacht auf dem „EXPLORER Ostseecamp“ zu verbringen. Dort gibt es für uns viele Fahrzeuge zu besichtigen, interessante Gespräche mit netten Menschen, ein leckeres Buffet und Abends einen Vortrag über Südafrika, gehalten von Thomas und Sabine von abseitsreisen.de. An dieser Stelle nochmal einen großen Dank an Martin vom EXPLORER für das tolle Camp.

Am nächsten Tag ist dann Aufbruchstimmung. Doch die erste Etappe geht nur einige Kilometer Richtung Süden in die Nähe von Grömitz. Dort kann man direkt hinter den Dünen parken. Wir beschließen den Tag am dortigen Strand zu verbringen. Unser Hund Strolch dankt es uns, denn wir treffen ein bekanntes Gesicht vom Ostseecamp mit ihrem Hund dort wieder. Die beiden Hunde können sich am Strand austoben während wir uns über unsere Busse, Reisen und jede Menge Anderes unterhalten. Gegen Abend fährt das Duo aber weiter und wir ziehen uns in unseren Bus zurück.

Das EXPLORER Ostseecamp 2020 auf Fehmarn
Das EXPLORER Ostseecamp 2020 auf Fehmarn

Ein Tag in der Stadt

Nächstes Etappenziel ist auch gleichzeitig der nördlichste Punkt unseres Trips. Es geht nach Flensburg. In der kleinen Stadt mit ihren 90.000 Einwohnern kann man super durch kleine Gassen bummeln und die schönen Altbauten beschauen. Durch Zufall treffen wir auf einer Grünfläche Georg mit seiner Hündin. Da diese sich gut mit unserem Strolch versteht bietet Georg an uns die Parks seiner Stadt zu zeigen und uns ein bisschen was über sich und Flensburg zu erzählen.

Wir bekommen eine wirklich interessante und schöne private Stadtführung, die Hunde können sich austoben und nach eineinhalb Stunden verabschieden wir uns und laufen langsam zurück in Richtung Hafen wo der Bus schon auf uns wartet. Als Stellplatz für die Nacht stellen wir uns an den Industriehafen. Den Platz kenne ich noch von meiner Dänemarkreise in 2018, der ersten Reise mit meinem Bus.

Nach einem Spaziergang durch den Hafen machen wir es uns noch mit einem Bier gemütlich, blicken auf das Hafenbecken und schauen uns den Sonnenuntergang an.

Die Hamburger Hallig

Da es so langsam mal wieder Zeit für eine Dusche wird schauen wir im Internet nach Stell- oder Campingplätzen die uns diese Möglichkeit bieten. Durch etwas Recherche finden wir einen Wohnmobilstellplatz an der Hamburger Hallig. Dort kann man wunderbar direkt hinter den Dünen stehen, bezahlt nur eine Kleinigkeit und hat öffentliche, saubere Toiletten und eine warme Dusche.

Doch bevor es unter die Dusche geht, wollen wir noch zur Hamburger Hallig, es ist schließlich erst Mittag. Vor Ort gibt es zwar einen günstigen Fahrradverleih, doch unserem Hund zuliebe nehmen wir den circa eineinhalbstündigen Fußmarsch auf uns. Es geht über einen Betonplattenweg einmal über die weiten Salzwiesen, vorbei an freilaufenden Schafen, bis zur Hallig. Dort entscheiden wir uns für ein spätes Mittagessen, was sich lohnt. Es gibt Lamm oder Fisch für ein faires Geld und mit bestem Geschmack. Danach geht es noch an die angrenzende Küste, die Badesachen haben wir aber leider im Auto liegen lassen. Schade!

Nach dieser Stärkung und Erholung ist der Rückweg ein Klacks. Man sollte aber genug Wasser mitnehmen, da auch Anfang September die Mittagssonne noch ordentlich brennt. Nach der, nun wohlverdienten, Dusche schauen wir uns auch hier den Sonnenuntergang an. Der glühende Feuerball versinkt hinter den Salzwiesen und neben uns und ein paar weiteren schauen sich auch unzählige Schafe das Schauspiel an. Es scheint wohl nicht weniger unspektakulärer zu werden, auch wenn man täglich diese Aussicht hat. Zeit fürs Bett!

Strandfahrt auf Sankt Peter-Ording

Was darf natürlich nicht fehlen, wenn man mit dem Bus an der Nordsee unterwegs ist? Richtig, ein Besuch des Autostrands in Sankt Peter-Ording! Und genau dort ging es am Mittwoch dann auch hin. Bei immer noch strahlendem Sonnenschein zahlten wir die 15€ und düsten guter Laune über den Sand. Durch etwas Glück konnten wir sogar einen Platz in erster Reihe ergattern. Da ich nun aber die kostenlosen Autostrände Dänemarks kenne, muss ich sagen, dass Sankt Peter-Ording nicht so spektakulär ist. Mir was es jedenfalls viel zu voll. Im Prinzip ist es auch nur eine Parkplatzfläche auf dem Strand. In Dänemark hatte man sogar mit etwas Glück weichere Stellen in denen man seine Fahrkünste auf die Probe stellen konnte.
Fazit: Für einen Tag Erholung war Sankt Peter-Ording sicher nicht schlecht, aber wer mal etwas Sandfahren, weniger Menschen und kein Parkplatz-Feeling haben möchte dem empfehle ich Dänemarks Autostrände.

Büsum bei Regen

Diese Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz am Eidersperrwerk. Da wir erst in der Dunkelheit ankamen, sahen wir leider nichts mehr davon. Den nächsten Morgen nutzten wir aber für einen Rundgang. Leider passiert grade kein Schiff.

Nach einer kurzen Etappe erreichen wir unsere letzte Station, Büsum. Leider meint es das Wetter nicht gut mit uns und so ist es trüb und regnerisch. Das hält uns aber nicht von einem kleinen Spaziergang an der Küste ab. Leider beeindruckt uns die Familienlagune nur wenig. Da steckt dann doch zuwenig vom üblichen Tourist in uns. Wir gehen zwar trotzdem ein Stück an der Küste entlang, aber schon nach recht kurzer Zeit treten wir den Rückzug zum Auto an.

Wir überlegen kurz, wie wir den restlichen Tag noch nutzen könnten. Spontan entscheiden wir uns zum Hafen zu fahren, um nochmal etwas das lokale, kulinarische Angebot auszukosten. Wir kaufen uns kurzentschlossen einen Liter Krabben und pulen diese im geschützten Bus. Auch Strolch kommt hier auf den Geschmack. Krabben scheinen auch sein Ding zu sein.

Am Nachmittag geht es dann für uns noch zu Freunden in die Nähe von Hamburg. Dort verbringen wir einen lustigen Abend bevor wir am nächsten Tag die Heimfahrt antreten. So finden wir uns nach 7 Tagen in Leipzig wieder. Keine sonderlich lange oder extrem abenteuerliche Reise, aber definitiv ein schöner Roadtrip mit Empfehlung zum Nachmachen um ein bisschen Küstenfeeling zu bekommen und die schönen Landschaften des Deutschen Nordens anzusehen.